5.9.08

Adelaide - Sydney, 25. August - 4. September 2008

Adelaide














Die Sydneyerinnen hatten mein Vorhaben, nach Adelaide (1.5 Mio Einwohner) zu gehen, stark hinterfragt, und sie hatten nicht unrecht: Die Stadt hat wirklich nicht viel zu bieten, sie ist flach, enorm ausgedehnt und langweilig. Ihre relative Bedeutungslosigkeit versucht sie muehsam aufzupeppen, indem jeder Ort als irgendwie kulturhistorisch wertvoll dargestellt wird, naja. Montag Nachmittag bin ich angekommen und habe das Stadtzentrum schnell mal zu Fuss erlaufen. Danach hatte ich vorgehabt nach Glenelg, ein Stadtteil ausserhalb, am Meer, zu laufen, sah auf der Karte nicht sooo weit aus. 90 Minuten spaeter war ich dann zur Vernunft gekommen und habe den Bus fuer die Reststrecke erklommen. Nach (sehr) kurzem Aufenthalt im charmanten Oertchen ging es zurueck ins Hostel, um Kangoroo Island zu buchen, und gluecklicherweise war fuer die zweitaegige Tour am naechsten Morgen noch ein Plaetzchen frei.


Kangaroo Island














Die Insel wurde zu Ehren der damals keine natuerlichen Feinde kennenden Tiere, welche der Entdeckergilde um Matthew Flinder bei der Ankunft als Festmahl dienten, benannt; da haben sich die Kaenguruhs sicher gefreut!

Um 6.30 Uhr stand ich vor dem Hostel um abgeholt und in den Sueden gefahren zu werden, auf der Faehrfahrt auf die Insel konnte ich dann meine Gruppengspaenli naeher kennenlernen: Das langweiligste franzoesische Paeaerchen ever, ein Suedkoreaner, bei dem ich zu Beginn nicht sicher war, ob er ueberhaupt sprechen konnte, und eine aeltere Pariserin, die fuer Arte arbeitet und stumpfsinnige Fragen stellte, waren mit von der Partie; es konnte also nur besser werden! Und das wurde es dann auch: Am Mittag stiessen wir zur Truppe, die die dreitaegige Tour machte, bestehend aus Franzoesinnen und Australiern, und wir begannen, Fauna und Flora zu erkunden: Seeloewen- und Seehundekolonien, kleine Pinguine, Kaenguruhs, Wallabies, Koalas, Stachelgetier, viele Straende und Klippen, Huegel und Ebenen, bizarre Gesteinsformationen usw., wunderschoen und definitiv ein Highlight meiner Reise. Bei der Schifffahrt zurueck auf's Festland mit einem kleinen Fischerboot leistete uns dann auch noch eine Gruppe Delphine Gesellschaft, was mir auch noch nie unter die Augen gekommen war.


Adelaide - Melbourne














Fuer den Donnerstag hatte ich mir einen brandneuen Corolla reservieren lassen, um damit via Grampians und Great Ocean Road nach Melbourne zu gelangen. Und die geloeste Vollversicherung machte sich dabei schon nach 5 Minuten bezahlt: Durch die Tatsache, dass Fahrbahn, Gangschaltung, Blinker und Hauptteils des Autos jeweils auf der anderen Seite als gewohnt liegen etwas verwirrt, erhielt der linke Aussenspiegel einen rechten Kratzer ab; das erste Mal, dass mir 'was in diese Richtung passierte (einmal ist immer das erste Mal). Naechster Stop war ein Nationalpark mit Wasserfall und Aussicht auf Adelaide, der Rest des Nachmittags verbrachte ich damit, in Richtung Grampians, ebenfalls ein Nationalpark, zu fahren. Diesen hatte ich in Dunkelheit zu durchqueren um das Doerfchen Halls Gap zu erreichen, wobei ich ziemlich aufpassen musste, dass ich auf der kurvigen Strasse keine Tiere ueberfahre, ein Wallabie hatte bei dieser Gelegenheit auch ziemliches Glueck. Nach Beobachten der wilden, unbekuemmert im Dorf aesenden 'Roos, wie das Wappentier der Australier hier auch genannt wird (getreu der Praxis, Woerter moeglichst abzukuerzen) und einer Nacht in einem der besten Hostels Australiens (laut Lonely Planet), besuchte ich ein Museum ueber Aborigines sowie die besten Aussichtspunkte der Grampians: Eine absolut eindrueckliche Landschaft mit enormen Ausblicken galt es fotographisch festzuhalten. Anschliessend fuhr ich weiter in den Sueden und uebernachtete im Fischerstaedtchen Port Fairy, um am naechsten Tag die Great Ocean Road abzufahren. Dabei hatte ich etwas Zeitdruck, da ich um 16 Uhr in Melbourne sein musste zwecks Rueckgabe des Autos. Die Strasse ist gesaeumt von von Wasser und Wind geformten Klippengebilden, Twelve Apostels und Arch sind dabei wohl die bekanntesten, interessant und huebsch anzuschauen.


Melbourne














Puenktlich vor vier bin ich in der zweitgroessten Stadt Australiens (3.5 Mio) angekommen, und nach einem weiteren Mal McDonaldsfrass (bei 6CHF fuer ein Menue kann man echt nichts sagen, v.a. wenn man die sonstigen Essenspreise anguckt) kam ich im coolen Urban Central Backpackers unter. Sonntag und Montag bin ich etwas in der Stadt rumgelaufen und -gefahren, Melbourne liegt am Meer und ist bekannt fuer sein breites Spektrum an kulturellen Angeboten und Sportereignissen (Australien Football, Tennis, Cricket, ScheissF1...). Ebenfalls eine sehr schoene Stadt mit einem gelungenen Mix von traditionellen Gebaeuden, modernem Design und Parks. Am Sonntag besuchte ich ein Spiel der AFL (Australien Football League) zwischen zwei Clubs aus Melbourne, der Sport ist ein Mittelding zwischen Fussball, Rugby und Handball und sehr unterhaltsam.


Melbourne - Sydney














Mit OZ Experience ging's am Dienstag dann auf eine Tour, die am Donnerstag Abend in Sydney ankommen sollte. Toente gut, war aber ziemlicher Muell: Dienstag etwa eineinhalb Stunden Wandern am suedlichsten Punkt des australischen Festlands plus etwas Kaenguruhs Gucken (anders als zu Beginn gedacht, sieht man doch recht viele 'Roos auch in Kuestenregionen, ob lebendig auf Feld und Strasse oder ueberfahren am Strassenrand); Mittwoch Schlitteln in einem Skigebiet (absolut laecherlich, 2 Stunden den zirka 5m hohen Huegel rauf und runter in allen erdenklichen Formationen) und Ausgang am Abend; Donnerstag Museumsbesuch in Canberra, der langweiligen Hauptstadt Australiens, welche vor gut hundert Jahren komplett am Reisbrett entworfen wurde; der Rest bestand ausschliesslich aus Rumfahren... Dafuer war die Gruppenzusammensetzung recht interessant, vom schwulen Londoner Taenzer ueber den irischen Ingenieur zu stummen Maedels bis zur Familie Meyer aus Sursee.

1 Kommentar:

Tschä gg hat gesagt…

immer wieder lustich.
wie lange bist du noch in downunder?
letzte woche arbeiten in china, unglaublich wie die zeit vergeht... bis spaetestens im grad-day...