19.7.08

Kambodscha, 13.-.18. Juli 2008

















Siem Reap

Vom Ausgang kommend nahm ich um 6 Uhr morgens den Bus in Richtung Osten an die Grenze von Kambodscha. Nach einigen Stunden Warten nach dem Grenzuebertritt ist der versprochene Minibus hoeheren Alters dann tatsaechlich auch aufgetaucht, und weiter ging es eingepfercht ueber die beruehmt-beruechtigte Holperpiste nach Siem Reap, Ausgangspunkt fuer Ausfluege zu den weltbekannten Tempeln von Angkor (errichtet in den ersten Jahrhunderten des zweiten Jahrtausends). In besagtem Bus traf ich dann auch Michael und Richard, zwei Englaender, mit welchen ich die naechsten Tage in Kambodscha verbringen sollte.
Endlich angekommen, mussten wir zunaechst vor den wie Hyaenen auf uns wartenden Taxifahrern fluechten und gingen spaeter ins Hotel. Der naechste Tag war von anstrengendem Nichtstun und einem ersten kurzen Abstecher zu den Ruinen gepraegt.
Am Dienstag hiess es nach zu kurzer Nacht um 4.30 Uhr Tagwache, wir wollten ja unter den ersten sein, die Angkor Watt zu sehen kriegten. Dachten wir. Die riesige und absolut eindrueckliche Tempelanlage war schon massiv bevoelkert, wenigestens kamen die Busse voll Japaner und Koreaner erst spaeter an. Sodann stand Tempel an Tempel auf dem Programm, die zum Teil stark verwitterten und von der Natur teilweise in Beschlag genommenen Gebaeude und Fassaden lassen die einstige Pracht mit ihrem unglaublichen Detailreichtum nur erahnen. Trotzdem hatten wir es nach etwa zehn (von mehreren Dutzend) Tempeln gesehen, obwohl von den gesehenen eigentlich jeder einzelne schon eine Reise wert waere (abnehmender Grenznutzen...). Uebel waren die Einheimischen, die einem an jedem erdenklichen Ort auflauerten und Quatsch andrehen wollten und einen teilweise noch beleidigten, wenn man nichts kaufte ('Sir, buy something!', aber was soll ich mit einer Bambusfloete!?). Der Abend zog sich dann etwas in die Laenge (unter anderem in der Bar mit dem mehr oder weniger originellen Namen 'Angkor What?'), und mit dem Sonnenaufgang ging unser Tag erst zu Ende. Einige Stunden spaeter nahmen wir den Bus in Richtung Kamboschanische Hauptstadt.




Phnom Penh

Phnom Penh ist (wie das ganze Land) sehr arm und sehr dreckig (die Luft kann man praktisch schneiden) und mehr als zwei Tage Aufenthalt sind in dieser Stadt mit einer Million Einwohnern nicht empfehlenswert. Bekannt ist sie fuer die Ueberreste des unglaublich brutalen Regimes der Roten Khmer unter Pol Pot von 1975-1979.
Zuerst besuchten wir die Killing Fields, wo unliebsame Personen jeden Alters zu Tode geknueppelt oder erschossen wurden. Massengrab reiht sich an Massengrab, ueber 8000 Tote wurden bisher geborgen (alle Schaedel sind im Mahnmal beim Eingang ausgestellt), 9000 werden in den weiteren Graebern vermutet.
Danach ging's zum Foltergefaengnis S21, wo in den Jahren des Terrorregimes insgesamt 20'000 Menschen unter uebelsten Bedingungen (am Boden liegend aneinandergekettet) durchschnittlich 4-6 Monate gefangen gehalten und gefoltert wurden, bevor man sie, falls nicht schon vorher gestorben, in den Killing Fields massakrierte (7 wurden nicht getoetet). Originale Folterinstrumente, Fotos von Getoeteten, Abbildungen sowie Einzelaufnahmen aller Inhaftierten (darunter viele Kleinkinder und Maedchen) belegen den Schrecken.
Leichtere Kost bot darauf das Nationalmuseum mit zahlreichen Kunst- und Alltagsgegenstaenden v.a. aus den Angkor- und Vorangkorepochen.
Der Abend stand dann wieder im Zeichen des Alkohols, der Ursache und Loesung aller Probleme (Zitat Homer Simpson). Am naechsten Tag machte ich mich auf Richtung Vietnam.

1 Kommentar:

Tschä gg hat gesagt…

hej alter! geh mal in den nachhilfeunterricht "Saufen generell nach Paragraph 3ff und speziell nach Paragraph 11".
diese skills brauchst du dann in China, eh.