15.5.08

Evje








Anfang Mai stand Kajakfahren auf dem Programm: Zu viert (Lini, Marcus, Mathes) fuhren wir mit Linis Golf 5 Stunden Richtung Süden nach Evje, ein kleines, mitten in der Wildnis gelegenes Kaff, wo Handbremskehren noch Ausdruck wahrer Männlichkeit sind. Wir verbrachten die erste Nacht in unserem gemütlichen Tipizelt, welches weder wasser- geschweige denn winddicht war, bevor sich uns dann am Donnerstag morgen noch der Norweger Andy anschloss. Der Fluss, welcher so viel Wasser führte wie schon lange nicht mehr, war recht wild, trotzdem gaben die Männer unserer Gruppe, nach den Zielen unseres Guides Mike gefragt, an, nach den zwei Tagen die übelsten Stellen heldenhaft durchpflügen zu wollen (Mike lächelte nur, gab uns dann aber später zu verstehen, dass nicht mal er mit seinen 10 Jahren Erfahrung diese Stelle passieren würde...). Nur Lini, das Mädel in unserer Gruppe, hielt den Ball tief. Wie realistisch unsere Zielsetzung war, zeigte sich dann schon nach fünf Minuten: Als erster machte Mathes im stehenden Gewässer die erfrischende Erfahrung, in 3 Grad kaltes Wasser zu fallen und ans Ufer zu schwimmen. In fliessendem Gewässer traf es als nächstes wieder Mathes, dann einige Male Andy und mich dann auch noch. Aber Wetsuit sei dank war man nach so 2 Minuten wieder auf dem Damm. Unglaublich, wie schon kleinste Stromschnellenunterschiede die sensitiven Flusskajaks beeinflussen, ruckzuck ist man im Wasser. Für die Zuschauer wiederum ist es recht witzig, die Gesichter der von der Kälte geschockten und nach Luft japsenden Gekenterten zu beoachten; irgendwie wie Fische, die man aus dem Wasser zieht. Am nächsten Tag hat es dann auch noch Marcus erwischt, die einzige Person, die nicht unfreiwillig über Bord ging, war Lini: Sie hielt sich konsequent an das, was der schnuggelige Mike uns eintrichterte, wir Jungs gingen testosterongesteuert halt mehr unserer Intuition nach, was natürlich schief ging.
Nachdem der erste Tag verregnet war, wir uns den Arsch abgefroren hatten und Abends gezwungen waren, uns mit Alkohol aufzuwärmen, zeigte sich die Natur Norwegens am Freitag dann von ihrer schönsten Seite. Zwar wollte die Eskimorolle auch dann nicht hinhauhen, aber die Fahrt auf dem breiten Fluss durch die hügelige Waldlandschaft war traumhaft. Ein kurzer Abstecher mit dem Raftingboot schloss das Ganze ab.
Einem gemütlichen Grillieren zum Abschluss unseres Aufenthaltes folgte ab 21 Uhr die knapp sechsstündige Rückfahrt nach Oslo inklusive Verfahren auf den kleinen Waldstrassen und Bekanntschaftmachen mit den örtlichen Radarkästen.

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