10.3.08

Tromsø












Tromsø, mit knapp 60'000 Einwohnern grösste Stadt im Norden Norwegens, liegt 400km nördlich des Polarkreises. Ist nicht so kalt wie es sich anhört, Golfstrom sei dank. InSA, die Organisation an der BI, die sich um die Austauschstudis kümmert, hat diesen Trip organisert, 50 Leute waren dabei, Donnerstag morgen um 9 ging der Flieger.

In meinem Reiseführer steht, Tromø würde swingen; naja, geht so, aber auf jeden Fall war ich zum ersten Mal in meinem Leben an einer doch recht schrägen Indy-Party... Aber unbestritten ist die Stadt absolut herrlich in die Landschaft eingebettet: Sie liegt auf einer Insel im Meer, die durch zwei schon beinahe grotesk geformte Brücken auf je einer Seite mit dem Festland verbunden ist, rundherum befinden sich verschneite Berge und das Meer, welches sich seinen Weg durch die eindrückliche Landschaft bahnt. Zudem befindet sich in Tromsø die nördlichste Kathedrale der Welt, wobei sich die Norweger in Sachen Kathedrale und Dimensionen aber scheinbar etwas anderes vorstellen zumindest als die Austauschstudenten; die Kirche in Oberkirch bei Sursee scheint mir da persönlich weder designtechnisch noch grössenmässig hinten anstehen zu müssen. Zudem, viel spannender, befindet sich in Tromsø der nördlichste Burger King der Welt; allerdings musste ich das Essen auf später verschieben, die Aufregung ob des alleinigen Anblicks des 'Restaurants' war schon so gross genug. Ich holte dies dann am Sonntag nach, und wie immer nach Besuchen von Fastfood-Ketten verfluchte ich mein Tun im Nachhinein...
Untergekommen sind wir auf dem lokalen Campingplatz, in Gruppen von jeweils vier Leuten wurden uns Hütten mit zwei Schlafzimmern, Stube, Bad und Kochnische zugewiesen, sehr kommod.

Nach Bezug der besagten Örtlichkeiten hatten wir das Vergnügen, Hundeschlitten fahren zu gehen: Arme Viecher (250 Hunde, die auf einem grossen Feld leben, ein jeder an eine Kiste gekettet), überrissene Preise, Ire zwischen den Beinen, aber wieder etwas auf meiner Lebens-'to-do'-Liste abgehackt. Danach ging's zurück in die Campinghütte und bald ins Bett, die Aufregung wegen dem Burger King war zu gross gewesen um an diesem Abend noch grosse Stricke zu zerreissen.

Am nächsten Tag stand ein Besuch des Museums Polaria mit Informationen über Fauna und Flora im ewigen Eis auf dem Programm; die lange Zeit nördlichste Bierbrauerei der Welt (Mack) hatte am Freitag leider geschlossen, so war eine Besichtigung zu aller Unmut nicht möglich... Und die Norweger sind schon ein gspässiges Völklein, bauen ihre Schiffe in Glashäuser hinein (siehe Bild). Weiter ging's an mein erstes eintrittpflichtiges Basketballspiel: Tromsø Storm besiegte Irgendwas Vikings im Playoff-Halbfinal der höchsten Norwegischen Liga, war ganz unterhaltsam, nicht mehr und nicht weniger. Trotzdem hätte ich am Ende eher ein Shirt der Arctic Girls, welche die Timeouts tänzerisch überbrückten, als von Tromsø Storm erstanden. Runa, ein Kollege und Vizepräsi von InSA, hatte mal dort gespielt und da wir nichts anderes zu tun hatten, begleiteten wir ihn. Danach kehrten wir zurück auf den Campingplatz und widmeten uns Bier und den Nordlichtern, welche doch auch ein recht tolles Bild abgeben, vor allem wenn sie den ganzen Himmel überspannen und sich sehr schnell bewegen. Dann stürzte man sich ins Nachtleben an die erwähnte Indy-Party.

Am Samstag bestiegen wir eine Seilbahn, die an ihrer Bergstation eine atemberaubende Aussicht bot. Wir stiegen weiter den Berg hoch und konnten uns dann definitv davon überzeugen, dass Tromsø auf einer Insel gelegen ist. Im Tiefschnee den Berg runterspringen macht auch Spass, und zurück im Camp bereiteten wir uns dann schon wieder auf den Ausgang vor, der uns in eine alte Bootswerft mit Norwegern, welche im betrunkenen Zustand allgemein recht aggressiv sind, was die Irländer unserer Gruppe dann am eigenen Leib erfahren durften, führte...

Der Sonntag war dann genau einer dieser Tage, an welchen man sich causa Kater am liebsten vor den Fernseher oder ins Bett verkrümeln möchte, aber sich wegen der Tatsache, dass man sich auf einem Ausflug befindet, den ganzen Tag irgendwie um die Ohren schlagen muss. Um elf am Abend war ich dann wieder zurück in meinem Zimmer, ein schönes Wochenende hinter mir.




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