16.2.08

BSN





Untergekommen bin in einer Wohnanlage namens Boligstyftelsen Nydalen bzw. BSN. Die meisten Leute, die hier wohnen, sind Studenten, und ein Preis von umgerechnet so 700 CHF für ein Zimmer und Küche scheint hier günstig zu sein. Nydalen bezieht sich auf das Quartier, was das erste Worte bedeutet wurde mir noch nicht offenbart. Ist sowieso noch ganz witzig, obwohl ziemlich viele Studenten hier wohnen, die des Norwegischen nicht mächtig sind, sind sämtliche Rechnungen, die man erhält, auf Norwegisch. Trotzdem habe ich dann aus dem Kontext heraus begriffen, dass der Extrabetrag auf der letzten Rechnung sich wohl auf die nicht bezahlte Stromrechnung für den Monat Januar bezieht.

Ich wohne zusammen mit dem einzigen anderen Schweizer, der sich hier im Austausch befindet, sein Name ist Matija, ehemaliger Profibasketballer aus Basel, der für den Master dann aber nach St.Gallen gegangen ist; ich habe ihn vorher aber noch nie gesehen. Es wurden vor allem Leute aus dem gleichen Land zusammen in eine Wohnung gesteckt, was auf der einen Seite zwar etwas verwunderlich ist, da man ja ins Ausland geht, um Leute aus anderen Kulturen kennenzulernen und nicht jemanden, welcher einem schon an der eigenen Uni auf den Sack gegangen ist. Auf der anderen Seite möchte man auf diese Weise vielleicht etwas den Kulturschock abschwächen. Ich bin auf jeden Fall froh, mit Matija zusammen zu wohnen, er ist ein feiner Kerl und wir verstehen uns sehr gut.

Die Wohnung besteht aus einem Aufenthaltsraum mit Küche, zwei angrenzenden Schlafzimmern und einem kleinen Bad; allerdings schränken die lediglich zwei Kochplatten und die Abwesenheit eines Geschirrspülers den Kochspass doch etwas ein. Aber was soll's, zur Not wird dann halt eher öfters als seltener eine Fertigpizza in den Ofen geschoben... Gross hingegen ist der Schlüsselbund, den man ausgehändigt bekommt: Elektronische Karte für den Haupt- und Flureingang, Lochkarte für die eigene Wohnung, Chipkarte für die Wäsche sowie Schlüssel für den Briefkasten; dies hat aber den Vorteil, dass es so gut wie unmöglich ist, den Bund zu verlieren. Die Wohnanlage ist ziemlich neu und doch recht praktisch, da man 1. nicht allzu Sorge zu den IKEA Möbeln tragen muss und 2. alles recht schnell sauber ist. Dämlich allerdings ist die Tatsache, dass bei Übergabe der Wohnung mit Ausnahme der Möbel alles ausgeräumt werden muss, sprich bei den Wohnungen, welche nur von Austauschstudenten bewohnt werden, kommt es zwei Mal pro Jahr zum Wegwerfen sämtlicher Küchenutensilien, und Lagermöglichkeiten gibt es nicht. Also führte der Gang am ersten Tag sogleich zu IKEA, um das Notwendigste einzukaufen. Auf die Dekoration meines Zimmers habe ich aber, wie man sehen kann, verzichtet.

Die Schule ist etwa 5 Gehminuten vom Wohnheim entfernt und ein achtgeschossiger, architektonischer Leckerbissen inklusive Rolltreppe und Fitnesscenter (mehr dazu siehe nächster Beitrag). Auch sonst ist der ganze Stadtteil Nydalen (zirka 10 Minuten mit der Metro vom Zentrum entfernt) sehr modern. Bis vor einigen Jahren war dieser allerdings noch ziemlich heruntergekommen, bis dann beschlossen wurde, das Quartier zu sanieren und vor allem Geschäftshäuser zu bauen.


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