18.9.06

Dschungel, 4. - 11. September









Wenn wir schon mal in Suedamerika sind, durften wir uns einen Trip in den Dschungel keinesfalls durch die Lappen gehen lassen. Nach Einkaufen in Guayaquil am Montag, Nachtessen und danach wieder mal ausgiebigen Bailar (Tanzen) mit unseren quayaquilenischen Kolleginnen machten wir uns in der Nacht auf den Weg (10 Stunden) nach Quito, wo wir am Dienstag eine Sechstagestour im Cuyabenoreservat buchten. Beim anschliessenden Mittagessen liess sich Gaellu von einem Trickdieb hereinlegen, worauf Marco sich neue Kontaktlinsen und Badezimmerutensilien kaufen konnte.
Am Abend fuhren wir ueber Nacht an den Ausgangsort der Tour: Eine Lodge mit etwa 8 durchaus komfortablen Schilfhuetten und einem zentralen Haus, wo wir den ersten Tag und die erste Nacht verbrachten. Unsere Gruppe bestand nur aus Marco, Gaellu, mir, einer Fuehrerin, einem Koch und einem Bootsfuehrer. Die Tage sahen so aus, dass wir tagsueber die meiste Zeit mit einem Boot auf den Fluessen unterwegs waren und stets an einem anderen Ort uebernachteten (Nacht 1- 3 in Huetten, Nacht 5 und 6 in Zelten am Flussufer). Dazwischen unternahmen wir Dinge wie Piranhafischen und -essen, Madenverzehren, (Nacht-)Wanderungen im Dschungel, Besuche von Indiogenen, Schwimmen oder Beobachten von Tieren.
Hoehepunkte der Tour waren die ruhigen Naechte, die Abgeschiedenheit (sechs Tage keine Bailarmusik, herrlich) sowie der Besuch bei einem Schamanen mit anschliessendem Genuss seines widerlichen, halluzinogenen Lianensaftes (Dazu nur soviel: Es war eine sehr interessante Nacht...).
Es war sehr schoen, wir hatten uns die ganze Sache allerdings etwas spektakulaerer vorgestellt: Wir sahen v.a. Voegel, Fische, ein paar Affen und etwa 1'000'000 Insekten; von Schlangen, grossen Saeugetieren oder Alligatoren allerdings keine Spur, und auch mein urspruengliches Ziel, ein Faultier zu sichtigen, konnte ich nicht erreichen. Was die Besuche der verschiedenen Einheimischen anbelangt, hatte ich mir ausschliesslich lendenschurztragende Halbaffen mit Baumstaemmen im Gesicht und Schrumpfkoepfen in der guten Stube ausgemalt, in Realitaet laufen die mit westlicher Kleidung rum, leben halt einfach sehr bescheiden.
Ab dem vierten Tag durften wir dann noch erfahren, woher der Regenwald eigentlich seinen Namen hat; einmal hat's so geschifft, dass wir draussen duschen konnnten.
Am Montag war der Spuk dann schon wieder vorbei, und wir waren dann nicht sehr ungluecklich darueber: Sechs teilweise verregnete Tage im Dreck, von Insekten verfolgt (dabei sind die Taranteln noch die sympathischsten, da sie harmlos sind und dir aus dem Weg gehen) und von Waerme und Luftfeuchtigkeit gebeutelt, haben uns gereicht. Am Abend nahmen wir den Bus zurueck nach Quito (8 Stunden) und stuerzten uns sogleich ins Nachtleben, back to civilization.

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