





Uyuni verdankt seine Bekanntheit der nahe gelegenen Salzwueste und der Tatsache, dass es Ausgangsort der bekannten Tour im Suedwesten Boliviens ist. Das Staedtchen bietet nicht viel und ist zudem saukalt, ist mir aber trotzdem noch sympathisch.
Nachdem die Uebernachtung (Gasheizung im Zimmer, die nach fuenf Minuten abgestellt werden musste, da die Luft zu flimmern begann und das Atmen erschwerte) im Hotel ja doch noch geklappt hatte, ging es ab auf die Tour: Ein alter Toyota LandCruiser, Fahrer Severino, eine Koechin, ein Belgisches Paeaerchen, ein Paeaerchen aus London (mit diesem war ich schon auf der Wanderung in Sucre; man sieht eh immer wieder die gleichen Leute), Christal Wenziker (Vater ist Schweizer) aus Perth und ich waren mit von der Partie.
Zuerst stand der Besuch des Zugfriedhofs gleich neben Uyuni auf dem Programm: Etliche alte Dampflokomotiven und Waggons, die seit 50 Jahren vor sich hinrosten, huebsch. Weiter ging es in die Salzwueste (Salar de Uyuni): 11'000km2 (ein Viertel der Schweiz) topfebene Salzflaeche mit einigen Koralleninseln in der Mitte. Verdammt eindruecklich, du faehrst und faehrst und die Berge am Ende der Wueste, die als Orientierung dienen, wollen einfach nicht naeher kommen...
Am zweiten Tag sahen wir einige Lagunen mit Flamingos, die Lagune Colorada mit durch Ocker rot verfaerbter Oberflaeche, durch den Wind seltsam verformte Gesteinsformationen, Sandwuesten und rauchende Vulkane. Alles Dinge, die man nicht alle Tage sieht, echt schoen.
Am dritten Tag besuchten wir noch einmal zwei Lagunen, Geysire auf 4'900 m.ue.M. und eine heisse Quelle (sehr angenehm zum Baden, draussen unter null, drinnen 30 Grad). Die beiden Paeaerchen luden wir anschliessend an der Grenze zu Chile ab, da diese in den Sueden weiterreisten, sodass wir zu viert den ganzen Weg zurueck nach Uyuni blochten. Davon bekam ich allerdings nicht viel mit ueber, denn mein flaues Gefuehl im Magen nach dem Morgenessen verstaerkte sich angesichts des wilden Ritts ueber Stock und Stein, und so verbrachte ich den Rest des Vormittags mit Mich-Uebergen und den Nachmittag mit Schlafen.
Die drei Tage waren sehr eindruecklich, ein spektakulaerer Ort folgte auf den naechsten. Allerdings ist das ganze schon sehrsehr touristisch: Es waren dutzende von anderen Gruppen unterwegs (praktisch ausnahmslos ebenfalls mit Toyota LandCruisern), alle assen jeweils am gleichen Ort zu Mittag, alle hatten das gleiche Programm, es gleicht halt schon recht einer Massenabfertigung: Fahren, Anhalten, Foeteli machen, Fahren, Anhalten, Foetli machen...
Die Uebernachtungsgelegenheiten (beide jeweils voellig, aber wirklich voellig weg vom Schuss) liessen mit fehlender Heizung und WC-Spuelung etwas zu wuenschen uebrig, aber das ist ja halt auch Teil des Abenteuers, wir hatten's auf jeden Fall lustig.
Am Abend nahm ich den Nachtbus nach La Paz (11h, Nachbarinnen Pampabewohnerinnen).
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